Mit solch einem Startelf-Debüt hatte er selbst nicht gerechnet. Und doch stand Robin Gosens nach seinem zweiten Spiel für seinen neuen Klub Union Berlin da und war komplett euphorisiert. "Zwei Tore zu schießen, ein 4:1-Auswärtssieg in Unterzahl - viel mehr geht nicht."
Der 29-Jährige aus Emmerich hat nach seiner Rückkehr nach Deutschland voll eingeschlagen im Spiel gegen Darmstadt 98. Im Interview mit Sky wurde er von Reporterlegende Uli Potofski aber nicht nur auf seine Sternstunde angesprochen – sondern auch auf den FC Schalke 04.
Schalke hatte am Vortag 0:2 gegen Holstein Kiel verloren. "Ich habe das Spiel auch verfolgt und natürlich bin ich wie alle Schalker nicht happy", sagte Gosens. "Es ist nicht schön, was da gerade auf Schalke passiert."
Robin Gosens hat sich in der Vergangenheit regelmäßig als Schalke-Fan geoutet. Und auch auf Sky folge dem Missmut gleich ein Loblied. "Schalke ist der Verein, der mich zum Fußball gebracht hat. Dementsprechend ist eine große Sympathie da. Es war das erste Stadion, das ich besucht habe als Kind. Deshalb wird immer eine Emotionalität da sein."
Voller Emotionen hatte sich Gosens am Samstag auch von den Union-Fans verabschiedet. Schon bei seiner Auswechslung in der 84. Minute, als er den Platz in Darmstadt in Höhe des Union-Fanblocks am Böllenfalltor verließt, war Gosens von den Anhängern der Köpenicker lautstark gefeiert worden.
Es fühle sich an, „als wäre ich schon ein Jahr hier“, meinte der in Emmerich geborene Linksfuß. Und die Erklärung lieferte er gleich mit: Er sei "wirklich überragend aufgenommen und integriert" worden, aber auch das Spiel von Union passe "sehr, sehr gut zu meinen Qualitäten".
Das dürften Bundestrainer Hansi Flick und DFB-Sportdirektor Rudi Völler als Augenzeugen auf der Tribüne sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen haben.